Reqiem und Neubeginn

Nach dem Blick in die Vergangenheit wagen es neun Zeitzeugen einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Völlig unbeeindruckt von den Entwicklungen auf der Straße fanden Anfang Oktober 1989 die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR in Ost-Berlin statt. Ehrengast Michail Gorbatschow, seit 1985 Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, berichtete in seiner Rede von den Reformen in seinem Land und der Notwendigkeit eines neuen Denkens. Erich Honecker bekräftigte den Sieg des Sozialismus: 'Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.'

Schlussendlich waren es ein marodes Wirtschaftssystem und verkrustete staatliche Strukturen, die das Ende der DDR unabwendbar machten. Die Utopie konnte nicht mehr über die Realität hinwegtäuschen. Mut siegte über Angst. Menschen solidarisierten sich und trugen den Protest auf die Straßen. Die friedliche Revolution begann. Am 18. Oktober trat Erich Honecker zurück, ein letzter Versuch der Staats- und Parteiführung das System zu retten. Die Reformankündigungen des neuen Parteivorsitzenden Egon Krenz verhallten. Am 9. November fiel die Berliner Mauer. Mit der Wiedervereinigung begann ein international viel beachteter Prozess ohne Präzedenzfall. Es galt, die gesellschaftlichen, politischen und persönlichen Herausforderungen zu meistern.

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